Kratom als Schmerzmittel

Gewöhnliche Schmerzmittel

Gewöhnliche frei verkäufliche Schmerzmittel sind oft nicht wirksam genug oder weisen ernstzunehmende Nebenwirkungen auf. Als Beispiel dafür kann auf Aspirin verwiesen werden, unter Umständen ist es schädigend für den Magen-Darm-Trakt und die blutverdünnende Wirkung kann weitere Konsequenzen nach sich ziehen.

Metamizol, ein starkes rezeptpflichtiges nicht-opioides Schmerzmittel greift in manchen Fällen sogar das Rückenmark an.

Schmerzmittel in Form von Opiaten weisen neben Nebenwirkungen noch eine Suchtgefahr auf. Zwar sind sie gerade für chronische Schmerzen die erste Wahl, werden aber aufgrund der Suchtgefahr nur zurückhaltend verschrieben.

Kratom als Alternative

Was ist Kratom?

Zu sehen ist ein Kratomblatt.
Aufnahme eines Kratomblattes

Als Kratom bezeichnet man eine psychotrope Naturdroge mit schmerzlindernder Wirkung. Kratom

liegt in Westeuropa meist als pulverisiertes Blatt vor und kann legal in Onlineshops erworben werden.

Für gewöhnlich wird es als entspannende Naturdroge genutzt, die die Stimmung hebt und je nach Dosis entspannend oder euphorisierend wirkt. Mehr dazu unter Kratom Wirkung.

Wo kommt Kratom her?

Der Kratombaum ist in Südostasien beheimatet. Die medizinische Geschichte des Kratom geht in Thailand bis ins 19. Jahrhundert zurück. Jedoch weist Kratom neben der analgetischen Wirkung auch weitere medizinische Anwendungsmöglichkeiten auf.

So wird Kratom als natürliches Mittel gegen Durchfall angewandt. Ebenso hilft es Opiatsüchtigen, ihrer Abhängigkeit zu entkommen, dabei wird als Kratom als Substitut verwendet. In Südostasien wurde Kratom auch von Arbeitern konsumiert, welche durch den Konsum unempfindlicher gegen die intensive Sonnenstrahlung wurden und somit ihren Arbeitsalltag erträglicher gestalteten.

Aufgrund seiner appetithemmenden Wirkung dient es in Asien als rein pflanzlicher Abnehmhelfer. Von dieser Verwendung sollte aber abgeraten werden.

Schmerzlindernde Wirkung von Kratom

Die schmerzlindernde Wirkung von Kratom ist mit der des Codeins vergleichbar. Die antinozizeptive Wirkung des 7-Hydroxymitragynins (eines der Alkaloide des Kratoms) ist 13 mal so stark wie die des Morphins (ehemals Morphium). Unter antinozizeptive Wirkung versteht man konkret die Wirkung, die der Schmerzwahrnehmung entgegen wirkt. Kratom ist somit ein sehr potentes Analgetikum, ohne die zahlreichen und gefährlichen Nebenwirkungen von Stoffen wie beispielsweise Morphin, zu welchem auch eine Kreuztoleranz besteht.

Der Wirkmechanismus von Kratom ist der gleiche wie bei Opiaten was sich auch in ähnlichen Wirkungen und Nebenwirkungen widerspiegelt.

Bei chronischer täglicher Anwendung sollte berücksichtig werden, dass sich eine Sucht ausbilden kann.

Informationen zu den Nebenwirkungen von Kratom findest du hier: Kratom Nebenwirkungen.

Wie bei allen Medikamenten gibt es auch bei Kratom gefährliche Wechselwirkungen mit anderen Stoffen. Der Mischkonsum mit folgenden Medikamenten sollte vermieden werden:

  • Modafinil
  • Carisoprodol
  • Datura stramonium
  • Propylhexedrin

Der Umgang mit Kratom als Schmerzmittel

Generell gilt, besonders bei natürlichen Substanzen kann die wirksame Dosis sehr stark von von diversen Faktoren abhängen. Nüchternheit des Magens und Körpergewicht allein ermöglichen es nicht, die richtige Dosis abzuschätzen. Daher wird empfohlen, mit kleinen Dosierungen zu beginnen. So kann ein Gefühl für Kratom entwickelt  und eine individuell passende Dosierung gefunden werden, ohne die Unannehmlichkeiten einer Überdosis erleben zu müssen. Diese äußern sich oft durch Kopfschmerzen oder Übelkeit, ähnlich einem Kater den man vom Alkohol kennt. Abhilfe schafft in so einem Fall reichlich Flüssigkeitszufuhr, Essen und Hinlegen.

Täglicher Konsum sollte vermieden werden. Dafür gibt es zwei gute Gründe: Einerseits bildet sich schnell eine Toleranz aus die sich in steigenden Dosierungen zeigt, andererseits steigt die Gefahr, eine Sucht auszubilden. Dazu weiteres unter Suchtgefahr.

Der erste Konsum sollte gut geplant sein, dazu mehr unter: Kratom Erstkonsum.

Mögliche Nebeneffekte neben der schmerzlindernden Wirkung

Kratom ist eine psychotrope pflanzliche Naturdroge. Somit können psychische Effekte auftreten wie ein Gefühl der Entspanntheit, Zufriedenheit oder Glück. Je nach Dosierung kann es zu einer euphorischen oder entspannenden Wirkung kommen. Des Weiteren können die bereits in diesem Artikel erwähnten anderen medizinischen Wirkungen auftreten.

Kratom in der Forschung

In beispielsweise Japan werden die Wirkstoffe von Kratom als Basis für weitere Schmerzmittel verwendet. Dazu mehr unter:

 http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/18550129